Was machten vier Männer am Dienstag abend? MUSIK bei Mo`Roots!
Die Mo`Roots Musik-Session am jeweils ersten Dienstag eines Monats ist bekanntermaßen ein musikalisches Highlight und was Gastgeberin Susan Horn an Special Guest aufbietet, immer wieder für eine Überraschung gut. Doch daß gleich vier Männer an einem Abend auftreten ist selbst für Mo`Roots ein seltenes Ereignis. Doch bevor die Special Guests ihren Auftritt hatten, annoncierte Susan Horn, daß sie das Publikum näher mit den Bandmitgliedern bekannt machen wolle und stellte den Drummer David Anlauf näher vor. Gefragt, warum er gerne bei Mo`Roots mitspiele, antwortete er kurz und kanpp: „Weil das Publikum Spitze ist und es Spaß macht!“, womit er den Erfolg von Mo`Roots eindrucksvoll zusammenfasste.
Weil’s dem Publikum Spaß macht, macht es den Musikern Spaß und weil die Musiker offensichtlich mit Spaß bei der Sache sind, macht es dem Publikum Spaß! Egal ob Huhn oder Ei – das Ergebnis zählt! Im übrigen hat David Schuhgröße 44 – aber das nur am Rande.
Musikalisch richtig los ging es ruhig und einfühlsam mit Eden Noel, der schwarzen Stimme, die so sanft und dennoch kraftvoll das Publikum in den Bann zieht. Er alleine am Klavier – größer kann der Gegensatz zum „normalen“ Mo`Roots-Sound kaum sein. Einfach schön, wie er seine Stücke rüberbringt!
Danach Dominik Dlask – er gehört zwar inzwischen zur „Stammbesatzung“ von Mo`Roots, aber seine quicklebendige und freudesprühende Performance, egal welches Stück er gerade singt, ist immer wieder ein Erlebnis und sein Funke überträgt sich immer wieder auf das Publikum.
Neu bei Mo`Roots war der extra aus Köln angereist Joscha Wittshell. Auch er – wie Eden zu Beginn – musikalisch anders als das „normale“ Mo`Roots und Titel wie „Feeling good“ oder besonders „Ring of Fire“ wurden hier bisher wirklich noch nicht gesungen! Wobei Wittshell deutlich mehr als eine außerordentliche Stimme mit einem ebensolchen Repertoire ist. Er ist ein Gesamtkunstwerk! Jede Liedzeile wird mit der passenden Gestik und Mimik unterstrichen, seine Performance könnte ohne Schnitt jederzeit auch ein großes Fernsehpublikum begeistern. Zuletzt hat er in Kanado eine CD aufgenommen und seine Begeisterung für ansonsten bei uns scheinbar aus der Mode gekommene Stücke schafft ihm eine unverwechselbare Künstler-Identität.
Als Vierter im männlichen Bunde war Mario Siegmayer mit von der Partie, der in der Märzsession noch als einziger Mann unter drei Frauen als Special Guest auftrat. Seine Stimme überzeugt völlig unpräteniös und direkt. Unangestrengt und druckvoll, ohne dabei im mindestens angestrengt zu wirken, bringt er seine Stücke vor und man (und Frau!) bleibt nur Bewunderung für seine musiklische Reife. Nicht umsonst ist er gefragter Musiklehrer an der Musikschule Südliche Weinstraße und Sänger in diversen Bands.
Vier Männer, vier Stile, vier Stimmen. Das Publikum bekam ein Potpurri an musikalischen Highlights geboten und es dürfte schwer gefallen sein, dabei eine persönliche Lieblingsstimme zu benennen. Eins aber ist klar – wir freuen uns schon auf die Juli-Session von Susan’s Mo`Roots!
Fotos: Siggi Offen / Fritz Uthe